Psalm 86,11
Die Jahreslosung von 1976 ist ein Psalm aus einem Gebet von König David.
In diesen fünf Worten steckt sowohl eine Aufforderung, sowie ein Bekenntnis.
Hast du schonmal einen YouTube Kanal abonniert? Mit einem Abo forderst du den Kanalbetreiber auf, dich über neue Videos zu informieren. Gleichzeitig bekennst du, dass dich interessiert was der YouTuber auf seinem Kanal ausstrahlt. Du brauchst nicht mehr an den YouTuber zu denken, er wird dich künftig daran erinnern, dass er etwas Neues zu sagen hat. Hast du also einmal dein Interesse bekundet, wirst du so lange kontaktiert, bis du das Abo wieder auflöst.
YouTuber, die viele Abonnenten haben und sehr beliebt sind, nennt man Influencer (to influence bedeutet beeinflussen). Durch ihren Bekanntheitsgrad haben diese Personen eine hohe Reichweite und somit auch einen großen Einfluss auf die Meinung und Konsumgewohnheiten der Menschen in ihrem Netzwerk. Auf der Suche nach Vorbildern die Orientierung geben, werden insbesondere junge Menschen schnell zu Fans. Ich frage mich manchmal, ob Jesus in der heutigen Zeit ein YouTuber wäre. Würde er dieses Medium nutzen, um die Menschen zu erreichen? Mir fällt ein, dass ich eine US-Predigerin abonniert und auch schon mehrere Gottesdienste und Andachten über das 2005 gegründete Videoportal angeschaut habe. Nein, Jesus hatte zu seiner Zeit als Mensch keinen eigenen YouTube-Channel, wohl aber manche derer, die ihm heute Nachfolgen.
Auch König David war kein YouTuber, war aber als König Influencer. Er beeinflusste die Menschen nicht nur während seiner Regierungszeit, sondern auch die Generationen nach ihm. Sein unerschütterlicher Glaube aus dem er Mut, Vertrauen und Zuversicht schöpfte, wirkt nachhaltig bis in unsere Zeit hinein. Wer kennt nicht die Geschichte des jungen David, der mit einer einfachen Steinschleuder und einem Kieselstein den Riesen Goliath überwältigte. Der Gleiche ist es, der als Schafhirte und jüngster von 7 Brüdern verspottet wurde und dann Musiker am Königshof von König Saul wurde. Doch Gott hatte noch mehr mit ihm vor. David wurde König. Viele überlieferte Gebete und Lieder finden sich im alten Testament von ihm. In unterschiedlichen Stimmungen und mit verschiedensten Anliegen wendet er sich sein Leben lang an seinen Herrn, unser aller Gott.
„Weise mir, Herr, deinen Weg“. Eindringlich bittet David um Gottes Gunst und seine Führung. Gleichzeitig bekennt er, dass die Wege des Herrn besser sind als seine eigenen und unterstellt sich ihm. Im Leben Davids zeigt sich, dass die Reichweite von Menschen noch so groß sein kann. Wenn Gott eingreift, bringt er sogar Könige zu Fall und setzt an ihre Stelle einfache Hirten mit unerschütterlichem Glauben. Viele Wegweiser wollen uns in diese und jene Richtung schicken. Würden wir jedem Wegweiser nachgehen, hätten wir uns bald, wie Hänsel und Gretel verlaufen. Der Glaube ist ein beständiger Leitfaden. In unserem aktiven Glauben erhalten wir Führung, doch müssen wir immer wieder bewusst Gott kontaktieren.
Den Gottesdialog können wir nicht Abonnieren. Wir müssen uns selbst daran erinnern im Gebet zu Gott zu gehen und mit ihm über unsere Sorgen und Anliegen zu sprechen. Wenn wir Gott auffordern uns den Weg zu weisen, wird er es tun. Bevor es YouTube gab tat er es und nach der Medienära wird er es auch tun. Um Gott zu erreichen brauchen wir kein WLAN, sein Kanal steht uns offen, denn er ist nur ein Gebet weit von uns entfernt. David nutzte diesen Kanal. Und du?
Genieße dein Leben in Gottes Gegenwart.
Sabrina